Kapitel 289Auf geht's in das Land der aufgehenden Sonne



Kapitel 289


Auf geht's in das Land der aufgehenden Sonne


Christian:


Ich rechne es Rose wirklich hoch an, das sie mich ermutigt nach Tokio zu fliegen. Denn ich habe genau gemerkt, das ihr diese Entscheidung nicht leicht fällt. Aber dennoch meint sie das ich fliegen soll und an das Geschäft denken muss. Natürlich vertraue ich ihr, das sie an die beiden Würmchen und sich selber denkt, aber trotzdem bin ich froh, das alle ein Auge auf sie haben werden und auch das alle mich bestärken zu fliegen, macht meine Entscheidung etwas leichter. So das ich mich dann Abends dafür entschließe. Doch es gibt noch einiges vorzubereiten und außerdem weiß ich noch nicht wie ich das ganze mit Jason regeln soll. Wenn ich ihm sage das er mitfliegen wird, so wird er es tun, das weiß ich. Meine Entscheidung hat er so gut wie nie in Frage gestellt. Aber kann ich das wirklich? Ich meine ihn jetzt hier raus reißen und Rose bei Tim und Tom lassen. Ich weiß einfach nicht wie ich mich entscheiden soll.


Doch die Entscheidung wird mir dann am frühen Morgen abgenommen. Ich komme gerade mit Rose und CJ runter zum Frühstück, da sitzen Jason und Hank, mit Luke am Frühstückstisch.


"Guten Morgen. Was macht ihr denn hier Luke?"


Frage ich ganz verwirrt, während CJ auf seinen Onkel zu stürmt und ihn begrüßt.


Doch statt Luke antwortet Hank für ihn.


"Also Christian, wir wollten Dir einen Vorschlag machen, für den Fall das Du dich für Tokio entschieden hast."


"Ja ich habe mich entschieden. Ich werde nach Tokio fliegen. Aber was hat das mit Dir und Luke zu tun? Und von was für einem Vorschlag redest Du?"


Irgendwie kommt mir das Sache hier suspekt vor und ich warte ungeduldig auf eine Erklärung. Luke hat CJ mittlerweile neben sich gesetzt und Rose kümmert sich um sein Frühstück, als Luke meint:


"Also Christian, ich wollte dir anbieten das Du Hank mit nach Tokio nehmen kannst, als Bodyguard und Fahrer. So kann Jason hier bei seiner Familie bleiben und auch ein Auge auf Rose haben."


Ich schaue zwischen Hank, Luke und Jason hin und her. Ich möchte Jason nicht verletzen, denn beim letzten Mal dachte er ja schon ich wollte ihn nicht mehr. Aber dann erklären Jason und Hank mir, das sie dies gestern Abend besprochen haben. Ich bin zuerst sauer, das die beiden das hinter meinem Rücken geklärt haben, aber dann wird mir klar das sie mir insgeheim eine Entscheidung abgenommen haben.


"Ist das für dich denn in Ordnung Luke? Ich meine Hank ist ja mehr für dich als dein Sicherheitschef, sowie Jason für mich."


"Christian, ich wäre nicht hier um die beiden zu unterstützen, wenn ich damit nicht einverstanden wäre. Und ich bin mir sicher das Jason und ich auch gut klar kommen werden. Außerdem sind Tim und Tom auch noch da. Also mach Dir um mich keine Gedanken. "


"Was sagst Du denn dazu Rose?"


"Ich finde das Angebot gut. Ich meine so ist Jason nach allem was passiert ist weiterhin in Sophs Nähe und ich glaube diese Stütze braucht sie auch noch. Außerdem ist es vielleicht eine gute Gelegenheit, das Hank und Du, also das ihr euch besser kennen lernt. Und ich weiß er wird immer gut auf dich aufpassen."


Na was bleibt mir anderes übrig als dem Ganzen zuzustimmen. Die nächsten drei Tage habe ich alle Hände voll zu tun, mit den Vorbereitungen meiner Reise nach Japan. Ich bin froh das Andrea es geschafft hat uns noch Zimmer im Ritz Carlton in Tokio buchen konnte. Barney ist schon ganz aufgeregt und freut sich sehr auf unsere Reise. Bei mir hingegen fahren die Gefühle Achterbahn. Auf der einen Seite hoffe ich natürlich die Geschäfte endlich zum Laufen zu bringen, auf der anderen Seite hab ich wirklich Gewissensbisse, Rose alleine zu lassen. Aber nun habe ich meine Wahl getroffen und muss mit den Konsequenzen leben. Rose wollte mich zum Flughafen bringen, aber ich verabschiede mich lieber von ihr und CJ zu Hause. Sonst wird der Abschied sowieso nur sehr Tränenreich. Und außerdem ist es schon spät und CJ muss ins Bett. So nehme ich meinen kleinen Sohn erstmal auf den Arm und sage:


"CJ, Daddy fliegt nun weg. Aber Daddy kommt ganz bald wieder. Und Du passt solange auf Mummy auf. Okay"


Kurz zeigt CJ mir seinen Schmollmund, bei dem mein Vorhaben schon wieder ins Wanken gerät. Doch dann strahlt er mich an und meint.


"Wenn Daddy weg, arbeit, dann CJ Chef. CJ auf Mummy aufpasst. CJ groß."


Ich muss mir mein Grinsen verkneifen. Aber ich streiche ihm über den Kopf und sage:


"Naja CJ, du musst trotzdem auf das hören was Mummy und die anderen sagen. Aber es freut mich das Du auf Mummy aufpasst."


Dann widme ich mich Rose zu. Ich ziehe sie in eine lange Umarmung und flüstere ihr ins Ohr:


"Pass gut auf dich und die Kleinen, aber auch auf CJ auf. Ich bin bald zurück. Ich liebe Dich, vergiss das nie."


"Ich liebe dich auch, Christian und komm schnell wieder nach Hause."


Ich gebe ihr noch einen langen Kuss und hauche ihr ein versprochen entgegen, ehe ich mich mit Jason auf den Weg zum Auto mache. Jason wird mich und Hank zum Flughafen bringen. Als ich mich umdrehe sehe ich wie Rose CJ an sich drückt und ihr eine Träne die Wange herunter läuft. Am liebsten würde ich sofort wieder umdrehen und alles absagen. In meiner Brust macht sich das Gefühl von Verlust breit und mir schießen auch die Tränen in die Augen. Da spüre ich Jasons Hand auf meiner Schulter.


"Christian, es ist nur für kurze Zeit. Es ist nicht wie damals. Und ich passe auf Rose auf. Sie wird hier sein, wenn du zurückkommst."


Als ob Jason meine Gedanken erraten hätte, beruhigen mich seine Worte. Denn ich hab wirklich kurz das Gefühl das es ein Abschied wie damals ist. Dabei weiß ich doch das es quatsch ist. Ich schüttel die Gedanken ab und versuche mich auf was anderes zu konzentrieren, während Jason, zu Hank fährt. Die beiden besprechen noch das ein oder andere auf dem Weg zum Flughafen und ich habe das Gefühl, das ich mich richtig entschieden habe Hank mitzunehmen.


Am Flughafen erwartet Barney uns schon, der mit großen Augen das Flugzeug von Luke mustert. Wir werden seinen Flieger nehmen, da er doch etwas schneller als meiner ist und außerdem mit den Schlafzimmern um einiges bequemer. Die ersten Stunden im Flieger schaffe ich es noch mich gemeinsam mit Barney auf die Arbeit zu konzentrieren. Doch irgendwann lässt auch meine Konzentration nach und meine Gedanken schweifen immer wieder ab zu Rose und CJ. Bestimmt schlafen die beiden noch. Oh man so langsam hab ich das Gefühl das dieser Trip der reinste Horror wird. Denn kaum bin ich ein paar Stunden in der Luft, da vermisse ich die beiden schon sehr. Hank kommt mit zwei Gläsern und einer Flasche Bourbon zu mir. Ich ziehe meine Augenbraue hoch und er meint nur:


"Du siehst aus, als könntest Du einen gebrauchen Christian. Und wenn Du Lust hast, dann können wir uns ein wenig unterhalten."


Ich bedanke mich bei Hank und dann frage ich ihn ein wenig aus, über das Leben in London, wie es war bevor Rose kam. Und wie sich dann alles verändert hat. Hank berichtet mir von Rose und Lukes Onkel. Das sie das letzte Jahr vor seinem Tod auch viel rumgekommen sind. Unter Anderem war er auch schon in Tokio. Er erzählt auch über das Zusammenleben mit Luke, Ray und Rose, ohne dabei irgendwie Illoyal zu werden und das rechne ich ihm hoch an. Ich merke wie sehr Hank auch an Rose hängt und das beruhigt mich irgendwie. So langsam lernen wir uns immer besser kennen. Nach dem dritten Glas Bourbon hab ich die nötige Bettschwere.


Keine Ahnung wie lange ich wirklich geschlafen habe, aber in meinen Träumen ging es nur um Rose und wie wir uns vergnügen. Noch im Halbschlaf taste ich nach ihr. Da fällt mir schlagartig ein, wo ich bin und meine Erektion verschwindet sofort. Ich gehe ins Bad und mache mich frisch. Als ich wieder herauskomme, klopft es auch schon. Hank sagt mir, das wir in einer Stunde landen. Ich ziehe mich an und treffe dann im Wohnzimmer auf Hank und Barney, die mich mit einem Kaffee begrüßen.


Keine Stunde später landen wir in Tokio. Während der Fahrt zum Hotel, hab ich kaum Augen für das pulsierende Leben um uns. Meine Gedanken sind immer nur bei Rose und der Hoffnung hier alles schnell erledigen zu können. Kaum das wir im Hotel eingecheckt haben, rufe ich Rose via Skype an. Hier in Tokio ist es gerade Morgen und in Seattle schon wieder früher Abend. Aber ich hab Rose sofort am Bildschirm und als sie mich anlächelt geht es mir gleich besser. Ich erzähle ihr vom Flug und am Ende verspreche ich ihr, das ich so schnell wie ich kann zurückkomme. Hoffentlich kann ich dieses Versprechen halten.

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