Kapitel 246Standpauke



Einen schönen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche wünsche ich euch. Leider komme ich nicht so zum Schreiben wie ich möchte, aber dafür ist das Kapitel hier länger geworden. Ich hoffe euch gefällt es. 


Liebe Grüße Jule


Kapitel 246


Standpauke


Rose:


Tim führt mich zum Auto und es fällt mir schwer mich auf den Beinen zu halte. Immer wieder durchziehen mich diese Schmerzen. Als Tim mich ins Auto setzt, ist Gail sofort an meiner Seite.Tim scheint ihr zu berichten was los ist, aber viel bekomme ich nicht mit, denn meine Gedanken sind nur bei meinen zwei Würmchen und das ich sie auf keinen Fall verlieren darf. Immer wieder Murmel ich:


"Hey ihr zwei, haltet durch. Wir schaffen das gemeinsam. Ihr seid stark."


Und auch Gail redet beruhigend auf mich und auf Sophie ein, die am Weinen ist. Tim ist auf einmal verschwunden, dafür stehen plötzlich Sanitär und Polizisten hier. Keine Ahnung wie viel Zeit vergangen ist, ich hab jedes Zeitgefühl verloren und wünsche mir nur das Christian bei mir ist. Auch wenn er sicher stinksauer auf uns sein wird. Aber darum kümmer ich mich später, erstmal muss ich dem Arzt die Fragen beantworten und werde im Krankenwagen untersucht.


"Mrs. Grey, ihre Werte sehen gut aus. Aber das sie Wehen haben gefällt mir gar nicht. Ich werde ihnen nun ein Wehenhemmer spritzen und auch etwas zur Beruhigung damit sie sich entspannen. Das ist für die Babys ungefährlich. Dann müssen sie aber mit in die Klinik und gründlich untersucht werden."


"Okay alles was Sie sagen Doc. Aber bitte Sorgen sie dafür das es meinen Würmchen gut geht. "


"Mrs. Grey, ganz ruhig. Ich tue alles was in meiner Macht steht, das sie ihre Kinder behalten, aber bitte beruhigen sie sich erstmal."


Das ist leichter gesagt, als getan. Denn gedämpft dringen die Stimmen von Christian und Hank von draußen zu mir. Ich bitte den Arzt nachzusehen, ob mein Mann draußen ist und das er mich unbedingt begleiten soll. Einen kurzen Moment später steht Christian neben mir, im Krankenwagen. In seinem Gesicht spiegelt sich Wut, Angst, Sorge und Erleichterung wieder.


"Christian, du bist hier? Wie kann das sein?"


"Tim hat uns informiert, als ihr im Cafe wart. Verdammt Rose, was habt ihr euch nur dabei gedacht. weißt Du eigentlich was ich mir für Sorgen gemacht habe. Wie konntet ihr nur so übereilt handeln. Verdammt was hätte noch alles passieren können. Wenn Tim nicht, oh mein Gott ich darf garnicht dran denken. Rose Anastasia Lambert-Grey, versprich mir auf der Stelle, das Du so einen Alleingang nie wieder machen wirst."


Christian Stimme ist dunkel und er ist wirklich verdammt sauer. Aber es war ja auch gar nicht so geplant und wer hätte denn damit rechnen können das Bruce zu Hause ist. Doch das werde ich Christian erst versuchen zu erklären, wenn er sich beruhigt hat. Ziemlich kleinlaut sage ich daher:


"Ich verspreche es Dir."


Dann mischt der Arzt sich ein und meint:


"Mr. Grey, was ihre Frau jetzt braucht ist Ruhe und keine weitere Aufregung oder Schuldzuweisung. Bitte beruhigen sie sich."


Christian atmet mehrmals tief durch und nimmt dann meine Hand. Die Erleichterung das es mir und den Babys soweit gut geht, ist ihm ins Gesicht geschrieben. Ihn an meiner Seite zu haben und zu spüren hilft mir ungemein. Und als er über meinen Bauch streichelt und zu den Zwillingen sagt:


"Hey ihr zwei, hier ist euer Daddy. Ihr müsst noch ein bisschen aushalten und eure Mommy wird ab jetzt sicher gut auf euch aufpassen, aber bitte bleibt noch ein wenig in ihrem Bauch,"


kann ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Meine Hormone spielen total verrückt. Besorgt mustert mich Christian und der Arzt ist auch sofort zur Stelle.


"Baby hast Du wieder wehen? Oder sonst irgendwie Schmerzen?"


"Nein, es sind nur die Hormone. Es tut mir alles so Leid Christian. Das war so auch nicht geplant. Wir wollten nur mit Sophie reden, aber als sie uns dann alles erzählt hat, das ist mein Mutterinstinkt mit mir durchgegangen. Wir wollten ihr und Amanda doch nur helfen. Wir dachten doch Bruce wäre nicht da. Verdammt ich hätte mich doch nie in die Gefahr begeben wenn ich das gewußt..."


Christian nimmt mich so gut er kann in den Arm und streicht mir über das Haar.


"Sch... Baby, alles wird gut. Ich bin zwar immer noch nicht begeistert von eurem Alleingang, aber nun hör auf Dir den Kopf zu zerbrechen und ruh dich erstmal aus."


Es dauert nicht lange und wir kommen im Krankenhaus an. Ich bin ziemlich müde, was wohl am Beruhigungsmittel liegt. Immer wieder fallen mir die Augen zu. Sofort ist eine Gynäkologin zur Stelle die mich untersucht. Nachdem sie nochmal telefonisch mit Dr. Greene Rücksprache gehalten hat, sagt sie:


"Mrs. Grey, ich würde sie gerne eine Nacht hier behalten. Aber ich weiß auch das sie einen kleinen Sohn haben und sich hier sicher nicht ausruhen werden. Also habe ich mit meiner Kollegin folgendes besprochen. Sie können nach Hause, allerdings brauchen sie Ruhe. Kein Stress, keine Arbeit, einfach Ruhe und liegen. Morgen früh möchte Dr. Greene Sie dann nochmal in der Praxis sehen. Und wenn irgendwas sein sollte, rufen Sie sofort bei ihr an. Okay?"


Ich verspreche es ihr und Christian auch. Und da kann ich mir verdammt Sicher sein, das er das alles umsetzen wird. Aber ich bin einfach nur froh, nach Hause zu können. Als wir den Behandlungsraum verlassen, erwartet uns Hank schon. Als er mich sieht, nimmt er mich gleich in den Arm und flüstert mir ins Ohr:


"Jag uns nie wieder so einen Schrecken ein, Kleines. Wir alle hatten wahnsinnige Angst um dich."


Erneut steigen mir die Tränen hoch und in meinem Hals bildet sich ein Kloß, den ich nicht so einfach runterschlucken geht. Daher nicke ich nur und erwidere seine Umarmung etwas stärker. Christian bittet Hank mich zum Auto zu bringen, da er sich noch nach Amanda erkundigen möchte. Nur ungern lasse ich Christian gehen, aber ich bin froh das Hank bei mir ist und er scheint nicht ganz so sauer zu sein wie Christian. Vorsichtig erkundige ich mich nach Tim,Gail, Sophie, Jackie und Jason. Hank berichtet mir dann das Jason die drei Frauen erstmal nach Hause bringt. Das Jugendamt wird wohl morgen nochmal kommen und Tim ist noch bei der Polizei, weil er eine Aussage machen muss.


Natürlich möchte Hank nun auch von mir wissen wie es überhaupt zu meinem Zusammenbruch kommen kannte und ich berichte ihm was passiert ist.


"Na Du hast ja Glück gehabt, das Tim dabei war und euch nichts passiert ist. Dieser Bruce scheint nicht ohne zu sein, nachdem was ich gehört habe. Aber beim nächsten Mal, weihst Du bitte vorher Jason und Christian ein. Sie sind fast umgekommen vor Sorge."


"Ich weiß Hank, das hab ich mittlerweile auch begriffen, aber es war ein Notfall, außerdem wollten wir doch nur Jason helfen. Wir konnten doch nicht ahnen was Sophie uns berichtet. Und ich werde bestimmt alles versuchen um die beiden Würmchen nicht nochmal in Gefahr zu bringen."


"Das will ich Dir auch geraten haben, denn sonst binde ich dich zu Hause fest. Nochmal will ich nicht solche Angst um euch haben. Nun aber rein mit Dir ins Auto und dann ab nach Hause."


Höre ich Christian auf einmal sagen, der wie aus dem nichts hinter uns auftaucht. Da Hank uns nach Hause fährt, kann ich mich an Christian kuscheln und seinen Geruch einatmen. Er streichelt sanft über meinen Bauch und mir fallen sofort die Augen zu. Ich merke wie Christian mich aus dem Auto hebt, doch bin ich zu müde um die Augen zu öffnen. Und so lass ich mich von ihm ins Bett tragen. Als ich nach zwei Stunden wach werde sitzt zu meiner Überraschung nicht Christian, sondern Luke bei mir am Bett.


"Hast Du gut geschlafen, Schwesterherz?"


"Luke, was machst Du denn hier? Wo ist CJ und wo ist Christian?"


"Ganz ruhig Rose, du sollst dich nicht aufregen. Christian und Jason sind mit Claude im Fitnessraum. Ich glaube die beiden müssen ihre Wut rauslassen. Und CJ ist noch bei Mia. Die beiden backen gemeinsam Cupcakes für alle. Christian holt ihn nachher ab. Also nun bleib schön liegen und erzähl mir was denn überhaupt passiert ist."


Natürlich beruhigt es mich zu wissen das CJ bei Mia ist, aber ich würde meinen Sohn jetzt auch gerne fest in den Arm nehmen. Einfach um mir sicher zu sein, das es ihm gut geht. Doch das werde ich nachholen, sobald er wieder zu Hause ist. Und so berichte ich Luke erstmal von der ganzen Geschichte und erwähne immer wieder das es keine Absicht war und das wir uns nicht in Gefahr bringen wollten. Ich weiß das er mich verstehen kann, aber ich merke auch wie sauer er ist und das er mir jetzt keine Moralpredigt hält, liegt wohl nur daran, das Christian im gesagt hat, das ich mich nicht aufregen soll. Dennoch sagt er:


"Rose, der Verlag und alles was damit zu tun hat ist in nächster Zeit Tabu für dich. Der Stress scheint Dir und den beiden Würmchen nicht gut zu tun. Schalte einen Gang runter und komm erstmal zur Ruhe. Ich möchte meine Nichten oder Neffen nämlich gesund und munter begrüßen können."


Mir klappt der Mund auf und zu. Und ich ringe nach Worten. Das kann er doch jetzt nicht ernst meinen. Ich kann hier doch nicht nur rumsitzen und Däumchen drehen. Er weiß doch wie sehr ich die Arbeit im Verlag liebe. Als ich endlich meine Stimme wieder gefunden habe sage ich:


"Das kannst Du nicht machen Luke. Was soll ich denn hier tun? Däumchen drehen? Mit CJ im Bauch habe ich auch gearbeitet. Das klappte doch auch ohne weiteres. Das ist doch garantiert auf Christians Mist gewachsen. Das werde ich sofort mit ihm klären."


"Nein Rose, du wirst nichts außer dich ausruhen. Christian weiß davon noch gar nichts. Es ist einzig und allein meine Entscheidung. Ich trage die Verantwortung für alle Mitarbeiter im Verlag. Und somit auch die für dich. Und ja bei der Schwangerschaft mit CJ war das was ganz anderes. Da ging es Dir gut. Aber das heute war ein Warnschuss und sicher möchtest Du auch die Zwillinge munter in deinem Arm halten. Ruh dich erstmal aus und dann sehen wir weiter. Wenn es wichtige Entscheidungen zu treffen gibt, beziehe ich dich natürlich mit ein, aber erstmal hältst Du dich fern vom Verlag und von der Arbeit. Dir wird schon nicht die Decke auf den Kopf fallen, immerhin sind CJ, Jackie und nun auch Sophie hier. Also Kopf hoch, es ist nur zu deinem Besten."


"Na super, darf ich dann wenigsten nach unten und mich dort auf das Sofa legen, oder verbietet ihr mir jetzt auch, das Schlafzimmer zu verlassen?"


Frage ich in einem sarkastischen Ton und Luke weiß genau wie sauer mich seine Ansprache gemacht hat. Also stimmt er ohne murren zu, das ich nach unten gehen darf. Immer wieder meint er das es doch nur zu meinem Besten sei. Und ich ignoriere es einfach. Meine Hormone spielen verrückt und ich regiere gereizter als ich will. Denn im Grunde weiß ich ja, das es alle gut meinen und auch Recht haben.


Kaum das wir im Wohnzimmer sitzen kommt Gail rüber und erkundigt sich wie es mir geht. Sophie ist noch drüben und beschäftigt sich mit Jackie. Die Kleine hat zum Glück von alldem nicht viel mitbekommen, aber Sophie hat das ganze ziemlich zugesetzt. Ich hoffe das sie das schnell verarbeiten kann. Aufjedenfall ist sie hier sicher und das weiß sie auch. Nun bleibt nur zu hoffen, das es Amanda bald besser geht. Christian und Jason kommen auch vom Training und Luke verabschiedet sich. Da er unbedingt einen von den Cupcakes probieren möchte und er verspricht mir, das CJ nachher wieder kommt. Nachdem Jason mir auch noch einen Vortrag gehalten hat, wie unvernünftig das ganze war, nimmt er mich in den Arm und bedankt sich bei mir. Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Doch es ist schön und ich freue mich das wenigstens Jason begriffen hat, das ich es nur gut gemeint habe. Als Christian sich auf den Weg macht um CJ abzuholen, kommt Gail mit Sophie rüber. Die Süße möchte sich gerne selbst davon überzeugen, das es mir gut geht.


"Rose es tut mir Leid, das wollte ich nicht. wenn ich nur Daddy eher alles..."


"Nein, nein Sophie. Es ist doch nicht deine Schuld. Es war alles etwas viel für mich die letzte Zeit. Und das war dann nun eindeutig der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat. Also mach Dir keine Gedanken. Du kannst da nichts für und wir alle verstehen warum Du nichts gesagt hast. Doch nun bleibst Du erstmal hier bei uns und bist in Sicherheit. CJ wirst Du auch gleich kennenlernen und sicher freut er sich, das er jemanden zum Spielen hat."


"Danke Rose, danke für alles."


Sagt Sophie und nimmt mich in den Arm. Da ich denke das Gail und Jason noch was zu besprechen habe, biete ich Sophie an, mit mir einen Film zu schauen. Und so schauen wir nun Frozen, da Sophie ihn noch nicht gesehen hat. Gerade als der Film zu Ende ist, kommen auch CJ und Christian nach Hause. Die beiden verstehen sich, sofort, trotz des Altersunterschiedes. Und als wir CJ später gemeinsam ins Bett bringen, sagt er:


"Ich mag Soph, kann sie für immer hier bleiben?"


"Klar kann sie das, aber wir schauen mal wie es weitergeht, wenn ihre Mommy wieder gesund ist. Vielleicht möchte sie ja auch da wohnen. Aber bis es soweit ist, bleibt sie hier."


Sagt Christian und CJ scheint ganz zufrieden mit seiner Antwort. Kurz darauf gehe ich auch ins Bett. Der Tag hat doch mehr Kraft gekostet, als ich mir eingestehen wollte. Und bevor ich einschlafe hat Christian noch eine Ankündigung zu machen.

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