Kapitel 274Man scherzt nicht mit Familia

Hallo zusammen und einen schönen Feiertag euch allen. Vielen Dank für eure Rückmeldungen, so bekommt man doch gleich wieder Lust auf das Schreiben. Und ich hab eine gute Nachricht für euch. Denn die nächsten zwei Kapitel sind schon wieder vorgeschrieben. Es geht also voran. So aber nun viel Freude mit dem heutigen Kapitel. Bin gespannt wie es euch gefällt.


Liebe Grüße


Jule


Kapitel 274


Man scherzt nicht mit Familia


Unbekannter:


So langsam spitzt sich die Lage hier in Seattle zu. Und ich kann einfach nichts dagegen tun. Jeden verdammten und noch so gut gemeinten Ratschlag schlägt Bruce in den Wind. Das dies kein gutes Ende nehmen wird, hätte mir klar sein müssen. Aber das es so Enden wird hab selbst ich nicht kommen sehen. Durch einen meiner Kontaktmänner hab ich mitbekommen, das Christian und die ganze Familie, Seattle verlassen wollen und einen Urlaub in Aspen machen wollen. Als ich dies Giovanni mitteilte meinte er nur:


"Amerikaner, ich vertraue Dir. Deshalb fahre nach Aspen und halte eine Auge auf den Grey Clan. Damit ich sicher seien kann, das geht nicht Gefahr aus von denen."


Der deutliche italienische Akzent, gepaart mit der eiskalten Stimme von Giovanni jagt mir wieder mal einen kalten Schauer über den Rücken. Aber ich schiebe meine Ängste bei Seite und rufe mir in Erinnerung warum ich diesen Job hier mache. Natürlich weihe ich Mathew meinen Kontaktmann sofort über meine Reisepläne ein. Und im Nachhinein bin ich froh das ich nach Aspen gefahren bin. Die paar Tage haben auch mir geholfen ein wenig Ruhe zu finden. Natürlich hat Mathew auf dem Laufenden gehalten und auch mit Giovanni stand ich im Regen Kontakt. Allerdings hat Giovanni mir verschwiegen das Bruce sich weiterhin daneben benommen hat. Aber anders ist der Tod von ihm und Jane Oelsen nicht zu erklären. Denn so wie ich Bruce kenne, hätte er sich nie umgebracht. Ich bin wirklich froh, das Giovanni mich noch am Abend meiner Rückkehr in meinem Club aufsucht und mir alles erklärt. Denn nur so kann ich verhindern das unsere Operation gefährdet wird und außerdem kann ich mit den neuen Informationen dafür Sorgen, das Amanda, Jason und die Greys nicht mit in die Sache hineingezogen werden können.


Das Amanda vor der großen Aktion aus dem Koma erwacht ist, freut mich natürlich, aber nur mit Mühe und Not kann ich Giovanni glaubhaft machen, das von ihr keine Gefahr ausgeht. Scheinbar scheint er mir zu glauben, dass sie nichts von Bruce Geschäften mitbekommen hat. So ist sie aus der Schusslinie. Aber im Grunde brauchte ich ja nur zu erwähnen das auch sie nun von der Familie Grey beschützt wird. Giovanni mag ein durchtriebener Mafiaboss sein, aber er hat wahnsinnig Respekt vor Christian und seiner Familie. Ich glaube es liegt einfach daran, das Christian Grey die Familie auch über alles zu gehen scheint. Und Carrick Grey hat mit den Verhandlungen gegen Monique und Elena sich einen gehörigen Respekt verschafft, in der Unterwelt. Scheinbar möchte sich keiner mit ihnen anlegen.


Giovanni:


So wie Dego in mein Hinterzimmer des italienischen Restaurant stürmt, heißt das nichts gutes. Und ich bin sofort in Alarmbereitschaft.


"Mannaggia (verdammt) Dego! Was ist so wichtig, das Du hier herein platzt?"


"Scusa (entschuldigung) Giovanni, aber es geht um Bruce und Jane, sie haben Mist gebaut."


Ich nehme den letzten Bissen meiner Pasta, tupfe mir anschließend den Mund mit meiner Serviette ab und bitte erst dann Diego sich zu setzen. Nachdem ich uns einen Grappa eingeschenkt habe, lasse ich ihn Bericht erstatten. Dego erstatte mir in unserer Muttersprache bericht und ich koche gleich über vor Wut. Wie konnten die beiden es nur wagen einen Alleingang zu versuchen. Zum Glück weiß ich vom Amerikaner, das die Greys im Urlaub sind. Sonst hätten wir noch ein Problem. Ich hatte mich doch nun wirklich klar genug ausgedrückt, das die beiden sich vom Anwesen der Greys fernhalten sollen. Und vor allem die Finger von der Kleinen zu lassen haben. Diego und seinen Männern sei Dank, das sie die beiden aufhalten konnten. Doch nun werden sie die Konsequenzen dafür tragen müssen. Familia hin oder her.


Ich lasse mich zusammen mit Toni und Enzo meinen Leibwächtern zu den beiden bringen. in einer heruntergekommenen Lagerhalle erwarten die beiden uns, auf einem Stuhl Gefesselt. Mit flehendem Blick um Vergebung schauen mich die beiden an. Zuerst lasse ich den Knebel von Jane entfernen.


"Jane, verdammt hab ich dich nicht immer wie eine Tochter behandelt. Nach dem Tod meiner Schwester und ihrem Mann, hab ich dich aufgenommen und großgezogen. Und was machst Du? Du, tust dich mit meinem misratenen Ziehsohn zusammen und missachtest alle meine Anweisungen. Merda (Scheiße)merda, merda! Warum hintergehst Du mich nur so?"


"Scusa, Onkel Giovanni, aber Bruce hat gemeint, wenn ich ihm nicht helfe, dann verkauft er mich an Dimitri und Du würdest mir nicht helfen können. Weil Dimitri wollte die Kleine und wenn er die jetzt nicht bekommt, dann will er mich. Was hätte ich den tun sollen?"


"Mit mir reden, wäre der bessere Weg gewesen. Doch dafür ist es nun zu spät. Schaff sie raus hier Toni."


Da Toni ihr den Knebel wieder angelegt hat, kommen nur dumpfe Laute von ihr. Und auch wenn es mir im Herzen weh tut, weil sie zur Familia gehört, so muss es sein. Denn mich hintergeht keiner. Dann wende ich mich an Bruce.


"Verdammt bin ich enttäuscht von Dir. Ich wollte dich irgendwann zu meiner rechten Hand machen. Aber Du scheinst Dir mit den Drogen regelrecht das Gehirn weggepustet zu haben. Du bist genauso undankbar wie meine Nichte. Ich hab dich von der Straße geholt. Aus der Gosse hab ich dich gezogen und das ist der Dank dafür? Jahrelang hab ich dich wie meinen eigenen Sohn behandelt. Ich fasse es nicht. Du bist echt das letzte. Ich hätte es wissen müssen, als die Sache mit Amanda anfing, das dies kein gutes Ende nimmt. Ich will nur noch eins von Dir wissen Bruce. Sag mir Warum?"


Kalk weiß und zitternd sitzt Bruce vor mir. Anscheinend ist sein letzter Schuss schon eine Weile her. Mit zitternder Stimme stottert er :


"Es... tut .. mir .. Leid... Dimitri wollte.. .mich umbringen, wenn ich nicht liefere. Aber Amanda.. sie hat nichts herausbekommen. Das schwöre ich. Ich wollte doch nur..."


"Scheiß drauf was Du wolltest. Sei un pezzo di merda = Du bist ein Stück Scheiße. Man scherzt nicht mit Familia. Und nun wirst Du die Konsequenzen dafür tragen. um Dimitri kümmere ich mich. Enzo bring ihn weg und kümmer dich um das Problem. Du weißt schon wie.


Also Enzo auch Bruce wegbringt, lasse ich mich auf den Stuhl sinken, auf dem eben noch Bruce gesessen hat. Noch nie im Leben wurde ich so von der eigenen Familie hintergangen. Auch wenn mein Herz noch so sehr blutet, so muss ich mich nun um das Problem mit Dimitri kümmern.


Drei Tage später stehen die Zeitungen voll mit dem angeblichen Liebesdrama in Seattle. Und ich bin wirklich sehr stolz auf Enzo. Er hat meine Anweisungen wie immer zur vollsten Zufriedenheit ausgeführt. Jetzt da die beiden beseitigt sind, hoffe ich das der Grey Clan Ruhe gibt. Immerhin habe ich einen großen Deal vor mir. Um auf Nummer sicher zu gehen, werde ich erstmal dem Amerikaner einen Besuch abstatten. Immerhin sollte er die Familie ja im Auge behalten.


Als ich sein Büro betrete, schaut er mich schon fragend an. Ich kann mir schon denken was er wissen will und das er garantiert nicht glaubt, das Bruce erst Jane und dann sich umgebracht hat. Denn die beiden waren alles andere als ein Liebespaar.


"Giovanni, willkommen in meiner bescheidenen Hütte. Was kann ich für dich tun?"


"Ich muss mit Dir reden. Es gab hier ein paar Probleme während deiner Abwesenheit. "


Und dann berichte ich ihm von den Vorfällen. Er ist ziemlich geschockt über das Verhalten von Bruce, Jane und Dimitri. Aber scheinbar versteht er, das ich so handeln musste."


"Mein herzliches Beileid, Giovanni. Ich weiß die zwei lagen Dir am Herzen, aber so ein Verrat, kann man nicht durchgehen lassen. Was Amanda angeht, da kann ich dich beruhigen. Sie hat keinerlei Beweise, und alles was sie wusste, geht nur gegen Bruce. Aber da er tot ist, interessiert das keinen."


"Wie kannst Du Dir da so sicher sein Amerikaner?"


"Auch ich habe meine Kontakte und daher weiß ich das die Polizei die Ermittlungen gegen Bruce, nach seinem Tod eingestellt hat. Außerdem haben wir doch alle Beweise aus dem Haus von Bruce und auch alles belastendes Material aus dem Autohaus vernichtet. Also Giovanni, mach Dir da keine Gedanken drüber. Was ist denn nun mit Dimitri?"


"Um Dimitri wird sich gekümmert, das lass mal meine Sorge sein. Kümmer du dich lieber darum, das der Deal glatt über die Bühne geht."


"Natürlich Giovanni."


Und dann verschwinde ich durch die Hintertür. Ich hoffe das uns jetzt wirklich nichts mehr im Wege steht. Es wird mein letzter Deal hier sein, dann werde ich zurück nach Italien gehen. Und dort meine Geschäfte fortführen.

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