Kapitel 251

Wir stehen hinter Dir

Rose:

Mir fallen schon fast die Augen zu als Christian ins Schlafzimmer kommt. In der Hand hält er ein kleines Buch und ehe ich ihn fragen kann, was das soll, sagt er:

"Nun da ich dich ja nicht für heute bestrafen kann, hab ich mir was überlegt."

Wenn Christian so anfängt, bedeutet es meist nichts gutes. Und sein schelmisches Grinsen in seinem Gesicht, lässt mich erstmal misstrauisch werden. Was hat er sich denn nun wieder ausgedacht. Doch schon legt er das Buch auf das Bett und seinen Zeigefinger auf meinen Lippen. Dann meint er mit seiner Dom Stimme, die mich sofort feucht werden lässt.

"Von nun an werde ich all deine Sünden hier eintragen und wenn Du die Zwillinge gesund und munter auf die Welt gebracht hast, dann werde ich mir zu jeder Sünde die passende Strafe überlegen. Die Du dann im Spielzimmer empfangen wirst."

Allein die Vorstellung daran treibt mir die Röte ins Gesicht und zwischen meinen Beinen wird es feucht. Na das kann ja was werden. wobei es ja mehr um Lust, als um die Strafe an sich geht und ich weiß das Christian mir nie körperlich weh tun würde. Nicht nach dem Vorfall damals mit dem Gürtel. Ich bin so erregt und in meinem Kopf läuft das Kopfkino auf hochtouren, was Christian sich ausdenken wird. Doch mit einem Satz holt Christian mich brutal in die Realität zurück.

"Wie Du siehst Rose, ich würde nichts lieber, als mich mit Dir zu vereinen, auch um uns zu zeigen das alles wieder gut ist. Aber nach allem was heute passiert ist, werden wir auf das okay von Dr. Greene warten."

Natürlich gefällt mir die Ansage gar nicht und doch hat Christian recht. Ich will auch meine beiden Würmchen nicht nochmal in Gefahr bringen und hoffe nur das Dr. Greene uns ganz schnell das okay gibt. Denn Sexentzug ist momentan die schlimmste Strafe für mich. Das weiß Christian auch ganz genau. Schnell legt er das Buch an die Seite und schlüpft zu mir unter die Decke. Wir kuscheln und küssen uns ausgiebig und zeigen uns so unsere Zuneigung. Und dann übermannt mich der Schlaf. Mitten in der Nacht werde ich durch Christian aus dem Schlaf gerissen. Er schlägt wie ein Wilder mit den Armen und schreit panisch auf. So schnell ich kann, bin ich aus dem Bett. Ich stelle mich neben seine Seite des Bettes und versuche ihn zu wecken. Immer darauf bedacht, das er mich und die Babys nicht trifft. Irgendwie gelingt es mir ihn aus seinem Alptraum zu holen. Verwirrt blinzelt er gegen das Licht der Nachttischlampe.

"Rose? Was ist denn passiert?"

"Ja Christian, ich bin hier. Alles ist gut. Ganz ruhig, Du hattest einen Alptraum."

Blitzartig setzt Christian sich auf und reibt sich mit den Händen durch das Gesicht. Erst jetzt scheint er richtig wach zu werden. Denn sofort mustert er mich besorgt und fragt ganz hysterisch:

"Hab ich DIr weh getan? Hast Du dich verletzt? Oh mein Gott die Babys, ist mit ihnen alles gut?"

Sanft streiche ich ihm über die Wange. Und versuche ihn zu beruhigen. Dann sage ich ihm, das alles gut ist und er mich nicht getroffen hat. Das ich einfach nur aufgewacht bin. Bevor Christian was erwidern kann, höre ich CJ durch das Babyphone, nach mir rufen. Sofort gehe ich zu ihm, so das Christian sich erstmal sammeln kann. Lovie kratzt wie wild an der Tür und CJ sitzt in seinem Bett.

"Was ist denn los mein Schatz, hast Du geträumt?"

"Nein, Mommy, Daddy schreit. Daddy aua?"

"Es ist nichts schlimmes CJ. Daddy hatte einen Traum. Alles ist gut. Schlaf schön weiter ja."

Dann streichel ich noch Lovie, die sich wieder in ihr Hundebett gelegt hat und gebe CJ noch einen Kuss auf seine Stirn. Natürlich macht es mir Sorgen das Christian wieder einen Alptraum hatte, aber ich hoffe er ist bereit mit mir darüber zu reden. So gehe ich dann zurück ins Schlafzimmer. Christian kommt gerade aus dem Bad. Als er mich sieht, zieht er mich fest in seine Arme und drückt seine Lippen auf meine. Als wir uns kurz voneinander lösen, flüstert er immer wieder das es ihm Leid tut.

"Christian was tut Dir Leid? Du kannst doch nichts dafür das Du geträumt hast. Also musst Du dich auch nicht entschuldigen."

Christian führt mich zum Bett und nimmt mich in seine Arme. Seine Hände streicheln wie automatisch über meinen Babybauch. Langsam und stockend fängt er an:

"Es tut mir Leid, das ich dich im Krankenwagen so angemacht habe. Ich war nur so sauer, weil Du dich in Gefahr begeben hast. Doch auch mir ist mittlerweile klar geworden, das Du und Gail das ihr das ja nicht ahnen konntet. Und ich bin wahnsinnig stolz auf euch, das ihr das gemacht habt. Auch wenn die Vorgangsweise nicht die richtige war. Als ich die ganze Geschichte gehört habe, muste ich daran denken wie ich mich damals gefühlt habe. Und wie schön es gewesen wäre, wenn sich jemand so für mich eingesetzt hätte. Wahrscheinlich ist durch euer Handeln , Sophie einiges erspart geblieben."

"Danke Christian, es freut mich das Du unsere Motivation nun anerkennen kannst. Und ja Du hast recht wir hätten dich und Jason einweihen sollen, aber zum Glück war Tim da. Aber auch Du hast jemanden der sich für dich eingesetzt hat. Zwar nicht als deine leibliche Mutter noch lebte. Aber als Du ins Krankenhaus kamst, da war Grace und sie hat sich für dich eingesetzt. Und auch Carrick hat sich stark gemacht. Also hast Du wieder von deiner Kindheit geträumt?"

Christian nickt nur und er sieht aus wie ein kleiner verlorener Junge. Ich kuschel mich fest an ihn und er flüstert in mein Ohr:

"Danke Rose. Ja und Du hast recht mit Mom und Dad. Nur hab ich das noch nie so gesehen. Ich liebe dich mein Engel. Schlaf noch ein wenig."

Ich hauche Christian noch ein Ich liebe dich zu und schon fallen mir wieder die Augen zu. Als ich am nächsten morgen aufwache, stehen Christian und CJ mit einem Tablett voller Leckereien vor mir. CJ plappert gleich los:

"Mommy krank, Mommy essen im Bett, darf. Und CJ auch mit Daddy."

Ich kann mir ein schmunzeln nicht verkneifen und ehe ich mich versehe sitzt CJ schon neben mir. Christian kommt dazu und gemeinsam genießen wir das Familienfrühstück im Bett. Da Christian der Meinung ist, das ich mich schonen soll, hat er Dr. Greene zu uns nach Hause bestellt. So mache ich mich frisch, während er CJ runter zu Sophie bringt. Tom wollte gleich die Gassi Runde mit Lovie übernehmen und nimmt CJ dann mit.

Als Dr. Greene kommt, schaut sie mich mit einem grimmigen Blick an und ich darf mir auch von ihr nochmal eine kleine Standpauke anhören. Doch als ich auch ihr verspreche mich nicht zu übernehmen erhellen sich ihre Gesichtszüge. Gerade als sie mit dem Ultraschall beginnen will, sage ich zu ihr:

"Ich hab es mir anders überlegt. Bitte verraten Sie uns doch was es wird."

Christian klappt den Mund auf und zu und drückt meine Hand ganz fest. Dr. Greene schaut mich verwundert an und fragt lieber nochmal nach. Und so erkläre ich ihr was in mir vorgeht:

"Ja ich bin mir sicher. Nachdem ich gestern beinahe die Würmchen verloren habe, möchte ich jetzt wissen, für wen ich da kämpfe. Und Christian ist auch schon gespannt. Den Briefumschlag haben wir unserem Sicherheitschef zur Verwahrung gegeben. Aber der hat gerade ganz andere Sorgen und da Sie sowieso ein Ultraschall machen, können wir das auch gleich sehen."

"Na wenn Sie auch damit einverstanden sind Mr. Grey, dann schauen wir mal."

Und wie Christian einverstanden ist. Er wird ganz hibbelig neben mir. Und dann ist es soweit. Die Herztöne unserer Kinder ertönen und das erste Baby, zeigt sich auf dem Monitor.

"Ah da ist ja der kleine Mann. Also Mr. und Mrs. Grey hier haben wir Baby Nr. 1 einen kleinen Jungen."

Sagt Dr. Greene und Christian ist die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Doch als sie uns dann mitteilt, das Baby Nr. 2 ein Mädchen wird, strahlt er über das ganze Gesicht. Nun bekommt Christian seine eigene kleine Prinzessin. Ich kann es kaum fassen. Ein Pärchen, wie bei Luke und mir.Und immer wieder versichert sich Christian bei Dr. Greene ob alles in Ordnung sei.

"Ja Mr. Grey. Den beiden geht es gut. Aber Mrs. Grey, lassen sie es ruhig angehen. Übernehmen sie sich nicht. Gönnen sie sich die Ruhe. Ich will ihnen noch kein Arbeitsverbot aussprechen, aber wenn nochmal solche Vorwehen auftreten, dann heißt es absolute Ruhe und liegen. Also überlegen sie sich genau was sie sich zumuten."

"Ja Dr. Greene. Ich habe den Warnschuss durchaus verstanden. Doch wie sieht es mit Sex aus? "

"Lassen sie es langsam angehen, im Grunde spricht nichts dagegen. Der Wehenhemmer hat gut angeschlagen, doch ich würde ihnen raten noch ein paar Tage zu warten. So das sie sich auch körperlich erstmal richtig erholt haben."

Christian versichert ihr, das wir das tun werden und er gut auf mich achten wird. Dann verabschiedet sich Dr. Greene von mir und Christian bringt sie zu Tür. Da mir hier oben im Schlafzimmer aber die Decke auf den Kopf fällt, mache ich mich langsam auf den Weg ins Wohnzimmer. Gerade als ich die Treppe hinunter komme, stürmt Soph in den Flur und ist völlig außer sich:

"Rose hilf mir. Du hast doch gesagt ihr beschützt mich. Ich soll zu Bruce. Aber ich will bei Daddy bleiben. Rose hilf mir."

"Sophie, Du kannst doch nicht... Oh es tut mir Leid Rose. Aber Sophie ist einfach so hierher gerannt."

Meldet sich nun Gail zu Wort, die direkt hinter Soph hergerannt kommt. Und auch Christian stößt zu uns und fragt dann:

"Was ist denn hier los? Ist was passiert?"

Nachdem Soph gleich los redet, aber keinen richtigen zusammenhängenden Satz herausbekommt, schlage ich vor, das wir uns erstmal setzen und was trinken. Christian besorgt Wasser und Saft aus der Küche und dann berichtet Gail von dem Zwischenfall mit der Frau vom Jugendamt. Gerade als sie fertig ist, kommt Jason herein und sieht ziemlich erleichtert aus, das Soph hier ist. Jason erklärt ihr nochmal das er alles tun wird, das sie bei ihm bleiben kann und dann kommen auch kurz darauf Carrick und Grace. Gails Idee ist großartig, mit den Kindern in den Pool zu gehen und es freut mich das Grace sich anschließt. Denn ich denke so will sie gleich unauffällig nach Spuren für Gewalt bei Soph schauen. Auch wenn ich nicht glaube, das die Kleine uns in dem Punkt angelogen hat.Doch was Jason uns dann mitteilt, macht mich einfach nur Fassungslos. Und ich bin der gleichen Meinung wie alle anderen, das mit der Frau irgendwas nicht stimmt. Und zum Glück nimmt Carrick sich der Sache an. Natürlich werde ich meine Aussage bei der Polizei machen. Ich kann es einfach nicht glauben das der Typ wieder auf freiem Fuss ist. Und Christian sehe ich an, das er genauso wütend und entsetzt ist.

Das Grace, Sophie gleich angeboten hat ihre Ersatz Granny zu sein, ist so typisch für sie. Meine Schwiegermutter hat sie gleich ins Herz geschlossen und da Jason und Gail auch zur Familie gehören, wird da bei Sophie kein Unterschied gemacht. So ist Grace einfach und dafür liebe ich sie.

Nachdem sich Gail, Jason und Sophie auf den Weg zum Möbelmarkt gemacht haben, kommt Tim zu uns und berichtet was er und die anderen herausgefunden haben. Christian schäumt vor Wut und Grace und ich schauen uns nur fassungslos an. Das dieser Typ Dreck am Stecken hat ist ja wohl klar. Da Christian sowieso ins GEH muss, will er gleich Welsch beauftragen mehr über ihn und auch über diese Frau vom Jugendamt herauszufinden. Nach ein wenig überredung geht CJ auch mit ihm und da Grace noch bleiben will, können wir Christian davon überzeugen, das er wirklich gehen kann. Grace und ich informieren uns dann schon mal über Privatschulen, dann können wir Sophie und Jason gleich Vorschläge machen. Damit die Kleine sich aber erstmal hier einleben kann, wird Grace sie krank schreiben. So kann es auch keinen Stress mit dem Jugendamt geben.

Als Sophie, Jason und Gail dann wieder zurück sind, weihe ich erstmal Jason ein. Er sieht ziemlich geschockt aus, nachdem er erfährt das Bruce sogar die Sekretärin bestochen hat.

"Verdammt was sind denn das alles bloß für Menschen. Wieso hab ich mich nicht eher um diesen Mistkerl gekümmert. Was mach ich denn jetzt. Sophie dorthin zur schule zu schicken ist garantiert keine Option."

"Jason nun beruhig dich. Rose und ich haben Dir ein paar Privatschulen rausgesucht. Dort gibt es einen ausgezeichneten Sicherheitsdienst und außerdem wird Christian sicher für Sophie einen seiner Leute abstellen. "

Versucht Grace ihn zu beruhigen. Und ich sage dann zu ihm.

"Jason wir stehen alle hinter Dir und helfen Euch. Wir halten zusammen. Wir sind doch eine Familie. Und mach Dir wegen dem Schulgeld keine Sorgen. Das bekommen wir geregelt. Die Hauptsache ist, das Sophie in Sicherheit ist. Und durch die Krankmeldung von Grace, habt ihr in Ruhe Zeit euch die beste Schule auszusuchen. Wir schaffen das schon. Übrigens kommt John heute Abend vorbei. Er wollte erstmal mit Dir sprechen, bevor er mit Sophie spricht."

"Danke Rose, danke Grace, was würden wir nur ohne diese tolle Familie machen. Ich denke ich sollte Sophie das ganze nun mal erklären und zu Amanda wollte ich auch noch. Sophie nimmt ihr gerade eine Nachricht auf."

Dann geht Jason wieder rüber. Ich bin immer noch ziemlich geschlaucht von all den Ereignissen und lege mich etwas hin. So kann Grace auch nach Hause fahren. Als Christian nach Hause kommt, hat er schon mal ein paar neue Informationen zu Bruce. Und wie versprochen kommt auch John am Abend vorbei.